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Reinigungsroboter- längst überfällig oder ferne Zukunft?

Gründlich und vorsichtig fährt CR 700 den ihm zugeteilten Bereich ab. Gemeint ist nicht ein digitaler Cristiano Ronaldo (CR7), sondern der Reinigungsroboter “Adlatus CR 700”. Dieser vollautomatisierte Roboter dreht seit einigen Monaten am Münchner Flughafen seine Runden. Welche Erfahrungen wir mit dem Roboter gemacht haben, was die Hersteller sich dabei gedacht haben und wie wir uns die Welt in 10 Jahren vorstellen – jetzt hier im Blog!

Erfahrungen im täglichen Betrieb

Um einen realistischen Eindruck über die Tätigkeit des Reinigungsroboters zu erhalten, haben wir mit unserem Geschäftsführer Aviation – Thomas Jessberger – gesprochen. Er hat dieses Thema intern bereits seit langer Zeit vorangetrieben und ist von dem Roboter begeistert.

Herr Jessberger, wie sind Sie auf das Thema gekommen?

Wir beschäftigen uns schon seit 2016 intensiver mit der Thematik. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die Hersteller noch nicht in der Lage, ein testfähiges Gerät zur Verfügung zu stellen. Durch unsere intensive Zusammenarbeit mit Kenter waren wir dann doch einer der ersten die den Adlatus testen konnten.

Wie lange ist der Roboter schon im Einsatz?

Nach einigen kleineren Tests im Vorfeld wurde mit dem Langzeittest im Juni 2018 begonnen. Seit dem haben wir den Adlatus fast täglich im Testbetrieb.

Welche Erkenntnisse konnten wir bisher gewinnen?

Nach einigen anfänglichen Herausforderungen bei der richtigen Programmierung läuft der Test mittlerweile problemlos. Das Reinigungsergebnis ist als positiv zu bewerten. Ein Einsatz  an sehr stark überstellten Flächen ist noch eine gewisse Herausforderung, auch an den Hersteller. Bei unserer Testfläche, in welcher auch Publikumsverkehr vorherrscht, verlief der Test bis dato sehr gut- und für die Passagiere und Gäste ist das Gerät im Einsatz ein echter „Blickfang“ – das Interesse ist sehr groß.

Was begeistert Sie am meisten an dem Thema?

Digitalisierung, besonders in handwerklich geprägten Berufsfeldern, und hier besonders in der operativen Ausführung, ist ein interessantes Thema, welches mich schon lange herumtreibt. Gerade die Unterstützung von bestehenden  Personal wird in Zukunft eine besondere Rolle einnehmen um auch den Fachkräftemangel entgegen  zu wirken.

Stand der Technik

Als Reinigungsroboter der ersten Stunde, ist der Adlatus CR 700 einer der effizientesten Roboter, der auf dem freien Markt erhältlich ist. Durch den ganzheitlichen Ansatz, den Adlatus verfolgt, punktet der Roboter besonders gut in den Kategorien Reinigungsergebnis und Sicherheit von Passagieren.

Mit seinem Kampfgewicht von 300 KG ist der Roboter nicht leicht aus der Bahn zu werfen. Er ist 98 Zentimeter hoch, 80 Zentimeter breit und 1 Meter lang. Zwischen 3 und 5 Stunden kann er jeweils reinigen. Das ermöglicht ihm, in dieser Zeit, eine Fläche von 750 bis 1500 m² zu reinigen. So ist der CR 700 eine wichtige Ergänzung für unsere Reinigungsteams.

Mit einigen Hürden hat der Roboter jedoch weiterhin zu kämpfen. Da wären vor allem die Erkennung von Blockaden auf der zu reinigenden Strecke zu nennen, als auch die noch zu komplizierte Einrichtung. Diese Schwächen sind allerdings nicht nur für den CR 700 zu nennen, sondern betreffen praktisch alle auf dem Markt erhältlichen Roboter.

Durch eine Ladestation wird der Roboter bald in der Lage sein komplett autonom zu arbeiten und sich selbst aufzuladen, Wasser zu tauschen und Flüssigkeiten aufzufüllen. Das ermöglicht eine ganztägige Reinigung von großen Flächen.

Unsere Erkenntnisse zusammengefasst

Als First Mover im Bereich der digitalen Innovationen, sowohl in der Robotik, als auch in der Software von FM Lösungen, hat die Dr. Sasse Gruppe mit dem Erwerb des Roboters einen wichtigen Schritt getan, um die Weiterentwicklung der autonomen Reinigungsroboter zu unterstützen. Durch die Erkenntnisse aus zahlreichen Tests, können die Roboter weiterentwickelt werden.

Als unermüdlicher Helfer zur Reinigung von großen Flächen ohne viele Hindernisse lässt sich der CR 700 bereits gut einsetzen. Der Einsatz macht jedoch nur unter bestimmten Bedingungen Sinn und erfordert zur Zeit noch viel Aufmerksamkeit. Durch die Ladestation wird der Roboter noch deutlich besser einsetzbar.

Die große Aufmerksamkeit, die der Roboter auf sich zieht, ist in öffentlichen Bereichen, die dauerhaft geöffnet bzw. zugänglich sind, für den regulären Betrieb allerdings ein wenig hinderlich.